Therapeutischer Ultraschall

Die Ultraschalltherapie ist ein Teilbereich der Physikalischen Therapie bzw. der Elektrotherapie und beschreibt ein medizinisches Verfahren zur Schmerzlinderung und Unterstützung von Selbstheilungsprozessen mittels UltraschallI. In der Ultraschalltherapie können sowohl die erkrankten Stellen lokal behandelt, als auch zuführende Nerven stimuliert werden. Die zu behandelnde Stelle wird mit einem Kontaktgel bedeckt, um die optimale Schallübertragung zu gewährleisten. Mit dem Schallkopf wird nun gleichmäßig und langsam über das zu behandelnde Areal gefahren. Wichtig hierbei ist, das zu behandelnde Areal möglichst genau einzugrenzen, und pro Behandlungseinheit nicht mehr als drei Areale zu beschallen. Die Behandlungsdauer eines Areals liegt zwischen einer und zwei Minuten. Chronische Erkrankungen werden je nach Schweregrad bis zu zehn Minuten behandelt. Durch den auf den Körper wirkenden Ultraschall kommt es im Gewebe zu einer mechanischen und thermischen Wirkung.

Die mechanische Wirkung ist eine Vibrationswirkung. Durch den Schalldruck kommt es im umliegenden Gewebe zu starken Kompressionen und Expansionen, was der Wirkung einer kräftigen Massage oder Bindegewebsmassage entspricht.

Die thermische Wirkung entsteht durch die Schallresorption körpereigenen Gewebes. Diese Wärmebildung kann durchaus therapeutisch genutzt werden, muss aber fachlich korrekt durchgeführt werden. Die Wärmebildung des Impulsschalls ist deutlich geringer als die des Dauerschalls, sodass bei lokaler Anwendung an Knochen ausschließlich der Impulsschall zum Einsatz kommt.Typische Indikationen sind Myalgien, chronische Muskel- oder Sehnenschmerzen, Frakturen oder Narben-/Gewebsverklebungen.

Als evidenzbasiert gilt bisher nur die Anwendung zur Förderung der Frakturheilung. Aufgrund der im klinischen Alltag beobachteten eher günstigen Auswirkungen wird dennoch eine Berücksichtigung der Methode bei muskuloskelettalen Beschwerden empfohlen.

Unter die Kontraindikationen fallen strahlentherapeutisch behandelte Patienten, Blutgerinnungsstörungen (Hämophilie, Gerinnungshemmende Medikamente wie Heparin oder Marcumar), Gefäßerkrankungen (Varizen, Thrombosen), akut fiebrige Erkrankungen, Tumore und Metastasen, sowie die Anwendung über Gelenkersatz aus Polyethylen.